Der US-Reifenhersteller Goodyear verkündet das Aus für die Reifenproduktion am Standort Fürstenwalde, wodurch ca. 750 Mitarbeiter betroffen sind. Die Umsetzung erfolgt bis 2027. Lediglich die Herstellung von Gummimischungen soll dann erhalten bleiben.
Das gleiche Schicksal ereilt leider auch die 1.050 Kollegen in Fulda, wo das gesamte Werk bis 2025 geschlossen werden soll.
Der Standort Fürstenwalde kann auf eine lange Tradition der Reifenherstellung zurückblicken. Im Jahr 1096 gegründet als Bereich der Deutschen Kabelwerke AG wurde daraus die DEKA Pneumatik GmbH (1922). Das Werk in Fürstenwalde wurde 1937 errichtet. Ab 1969 wurde die gesamte Reifenproduktion der DDR unter dem Namen VEB Reifenkombinat Fürstenwalde zusammengefasst und stellte später Reifen für Marken wie MZ, Wartburg oder Trabant her. 1988 fertigte das Reifenkombinat mit 11.500 Mitarbeitern sieben Millionen Pneumant-Reifen.
Über Dunlop (1995) ging das Werk an durch die Auflösung des weltweiten Joint-Ventures Dunlop/Goodyaer an die Goodyear Tire & Rubber Company über.
Die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IGBCE) hat angekündigt dieses Verhalten an beiden Standorten so nicht hinzunehmen. Sie will kämpfen und erwägt Streiks.